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Buddhismus

Einführung

Buddhistischer Tempel in Südkorea

Der Buddhismus ist eine Religion die ursprünglich in Indien von Siddhartha Gautama (auch Buddha Shakyamuni genannt) gegründet wurde. Der Buddhismus lehrt die Menschen unter anderem dass sie ihre Gier, Hass und Ignoranz aufgeben sollen und dass wenn die Menschen schlechte Dinge tun, dies entsprechende schlechte Folgen hat und wenn die Menschen gute Dinge tun, dies entsprechende gute Folgen hat. Im Buddhismus wird das Karma genannt.

Diese Ursache-Wirkungs-Kette wird in den endlosen Zyklen von Leben, Tod und Wiedergeburt widergespiegelt. Der Buddhismus glaubt an die Reinkarnation (Wiedergeburt ). Das letztendliche Ziel eines Buddhisten ist es, den Zustand der Erleuchtung (Nirwana) zu erreichen und sich von den endlosen Reinkarnationen und dem Leiden auf der Erde zu befreien.

Missverständnisse

Über den Buddhismus gibt es in Deutschland kaum Vorurteile im Sinne von negativen Vorurteilen wie sie über manch andere Religionen verbreitet sind. Selbst Atheisten (also Leute die nicht an Gott glauben) lehnen zwar häufig andere Religionen ab, der Buddhismus wird aber selbst von Atheisten nur selten angegriffen. Es gibt also in Deutschland wenig negative Vorurteile über den Buddhismus. Trotzdem gibt es Vorurteile über diese Religion, bzw. Missverständnisse.

Z.B. ist der Grund warum viele Atheisten zwar gegen andere Religionen sind, aber oft nicht gegen den Buddhismus, der dass sie häufig denken dass der Buddhismus eine atheistische Religion sei (also eine Religion die nicht an Götter bzw. höhere Lebewesen glauben würde). Dies ist bereits ein Missverständnis. Der Buddhismus ist keine atheistische Religion. Überhaupt gibt es eigentlich nur eine wirklich atheistische Religion und das ist der Satanismus. Warum? Weil die meisten Satanisten, Satan zwar anbeten, aber nicht an ihn glauben - denn wenn sie wirklich glauben würden das es Satan und eine Hölle geben würde und sie durch ihre Anbetung dort hin kommen würden, würden sie es ja nicht tun. Beim Satanismus macht es also durchaus Sinn wenn die Anhänger dieser Religion Atheisten sind.

Bei allen anderen Religionen aber macht das keinen Sinn. Warum sollte man einen Gott anbeten an den man nicht glaubt? Beim Buddhismus ist es genauso.

Buddhastatue

Warum sollte man einen Buddha verehren an den man nicht glaubt? Manche Deutsche sagen jetzt wieder dass Buddhas im Buddhismus nicht verehrt werden würden. Auch das stimmt nicht. Warum sonst sollte man riesige Buddha-Statuen bauen und vor den Buddha-Statuen Zeremonien abhalten und sich vor ihnen auf den Boden werfen (kotau genannt), ihnen Gaben darbringen, Räucherstäbchen für sie verbrennen, den Statuen Essen vorsetzen etc.? In den meisten asiatischen Ländern in denen der Buddhismus verbreitet ist, wird vor den Buddhastatuen auch tatsächlich gebetet und die einzelnen Buddhas werden angebetet. Auch wenn diese Art der Anbetung in westlichen Ländern weniger häufig vorkommt.

Die Missverständnisse bzgl. des Buddhismus haben also vor allem damit zu tun wie die Leute in Deutschland denken das der Buddhismus wäre und wie er in asiatischen Ländern tatsächlich praktiziert wird. Es beschränkt sich auch nicht nur auf die bisher hier erwähnten Beispiele.

Ein weiteres Missverständnis ist, dass viele Deutsche denken Buddhismus sei eine Religion und Buddhismus sei gleich Buddhismus. In Wirklichkeit ist der Buddhismus nicht EINE Religion, sondern eher eine Art Sammelbegriff für eine ganze Reihe von teilweise sehr unterschiedlichen Religionen wie Hinayana (auch bekannt als Theravada), Mahayana, Vajrayana, Tantrismus, Jingtu, Chan (Zen) etc.. Dies sind im Prinzip alles unterschiedliche Religionen mit unterschiedlichen Buddhas, unterschiedlichen Geboten und unterschiedlichen Sutren (heilige Schriften).

Es gibt also auch nicht nur einen Buddha, sondern sehr viele. Allein in Hinayana (Theravada) gab es ursprünglich bereits über 29 unterschiedliche, namentlich erwähnte Buddhas und in den anderen buddhistischen Abspaltungen wie Mahayana sind es sogar noch wesentlich mehr. Je nach dem um welche buddhistische Religion es sich handelt, wird an andere Buddhas geglaubt.

Auch gibt es viele Bücher die man in Deutschland oft für Inhalte des Buddhismus hält, die in Wirklichkeit aber nichts mit den eigentlichen Inhalten des Buddhismus zu tun haben. Das bekannteste Beispiel dafür ist wahrscheinlich die fiktive Erzählung von Hermann Hesse welche in Deutschland weit verbreitet ist. Viele Deutsche kennen daher nur die Erzählung von Hermann Hesse und nicht die eigentlichen Sutren des Buddhismus und verwechseln daher das eine mit dem anderen. Das wäre ungefähr so als wenn man „Monty Python's The Life of Brian“ für den Inhalt der Bibel halten würde ;-)

So wie im Christentum die Bibel die heilige Schrift ist, sind im Buddhismus die Sutren der jeweiligen buddhistischen Abspaltung die heiligen Schriften. Erzählungen von Hermann Hesse oder von anderen Autoren oder Bücher die von heutigen Mönchen geschrieben wurden sollten nicht mit den eigentlichen heiligen Schriften und den eigentlichen Inhalten des Buddhismus verwechselt werden.

Buddhistische Mönche in der „Kotau-„Gebetsposition

Eine weitere Sache die oft in Deutschland nicht richtig verstanden wird, ist das der Buddhismus eine monastische Religion ist. Das bedeutet, dass wenn man es mit dem Buddhismus wirklich ernst meint, man Mönch oder Nonne in einem Kloster werden muss und nicht nur das. Als buddhistischer Mönch oder Nonne ist es dann üblich um zu Überleben dass man bei der Bevölkerung um Essen bettelt. Da man als buddhistischer Mönch oder buddhistische Nonne aber absolut nicht nach materiellen Besitztümern streben darf, würde ein wirklicher buddhistischer Mönch außer um Essen zum Überleben, nie um Geld oder Besitztümer betteln (ein WIRKLICHER buddhistischer Mönch).

Auch ist der Buddhismus zwar eine monastische, aber auch eine öffentliche, (exoterische) Religion. Das heißt jeder der es wirklich ernst meint kann in ein Kloster kommen und Mönch werden und alles lernen ohne Geld oder dergleichen dafür zahlen zu müssen. Mit Ausnahme von Vajrayana, Tantrismus und einigen Aspekten von Mahayana. Einige dieser Religionen oder zumindest Aspekte davon sind esoterisch und daher nicht öffentlich. Man findet sie nicht im Internet oder in Büchern oder sonst wo und nicht jeder bekommt alle Aspekte daraus gelehrt. Hinayana (Theravada) aber z.B. ist wiederum eine exoterische, also öffentliche Religion. Und so gibt es teilweise große Unterschiede zwischen den einzelnen Abspaltungen auch was die Anforderungen etc. angeht.

Symbol

Wegweiser mit Hakenkreuz in Japan (um anzuzeigen wo ein buddhistischer Tempel ist)

Das Symbol des Buddhismus und der Buddhas ist eigentlich ein Hakenkreuz (auch Swastika genannt). Und das schon seit über 2500 Jahren (also lange bevor es Leute wie Adolf Hitler gab). Als Hitler dieses Symbol das auch in anderen Religionen und Kulturkreisen verwendet wurde dann für seine Zwecke missbrauchte und viele Leute im Westen bei einem Hakenkreuz anfingen an Hitler zu denken, wurden dann verstärkt auch andere Symbole genommen. In asiatischen Ländern wird das Hakenkreuz aber immer noch als Symbol des Buddhismus verwendet und man findet es an Buddha-Statuen und an Tempeln und in manchen Ländern wird das Symbol sogar auf Landkarten und Wegweisern verwendet (um anzuzeigen wo sich ein buddhistischer Tempel befindet). Das Wort für Hakenkreuz in Sanskrit (einer alten indischen Sprache in der auch viele buddhistischen Sutren geschrieben oder übersetzt wurden) ist „Swastika“ und bedeutet ungefähr so viel wie „glückliche Fügung“. In fast allen Ländern (außer Deutschland) wird daher für „Hakenkreuz“ das Wort „Swastika“ verwendet.

Japan

Eine Sache noch bezüglich Japan. Japan wird oft für ein buddhistisches Land gehalten, das ist es aber eigentlich nicht. Der Buddhismus ist nur eine von sehr vielen Religionen die nach Japan gebracht wurden. Die eigentliche Religion Japans ist “Shinto“. Viele Deutsche die weder Shinto noch den Buddhismus kennen verwechseln daher oft das eine mit dem anderen. Shinto hatte aber ursprünglich nichts mit dem Buddhismus zu tun. Auch andere asiatische Religionen wie Konfuzianismus und Daoismus sollten nicht mit buddhistischen Religionen verwechselt werden.

Weiteres

Hier eine kleine Liste von buddhistischen Konzepten für die es hier bereits eigene Artikel gibt:

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